Der Entschluss war gefasst, die ersten Pläne waren gezeichnet, nun ging es ans Werk. Unser autarkes Tiny House sollte wirklich Wirklichkeit werden. Anfang März 2020 war es soweit… unsere Wechselaufbaubrücke trudelte mit dem LKW ein.
Warum eine Wechselaufbaubrücke?
Mit 7,30m Länge und 2,50m Breite dient sie uns als Unterbau für unser Tiny House. Hier ein paar Punkte, warum wir uns für diese Variante als Unterbau entschieden haben:
- “keine” Gewichtsbegrenzung wie bei Autoanhängern (Gewichtsbegrenzung 3,5 Tonnen) wodurch sich für uns folgende Vorteile ergaben:
- Verwendung von natürlichen/schweren Materialien (Holz, Holz, Holz, Lehmputz) möglich.
- Einbau von mehreren großen Fenstern und einer massiven Haustür möglich.
- eine integrierte Kläranlage, ein g’scheiter Holzofen,…
- UND kein nervenaufreibendes “Herumrechnen” um das Maximalgewicht einzuhalten 🙂
- günstig in der Anschaffung – unsere Wechselaufbaubrücke (WAB) kostete gebraucht mit Lieferung 500€ (gefunden auf www.landwirt.com). Ein Autoanhänger kommt dazu im Vergleich um einiges teurer.
- einfacher und kostengünstiger Transport mit Spedition möglich
- “großräumiger, offener Keller” unter der Wechselaufbaubrücke – Lagerplatz für Brennholz, Gartengeräte, Baumaterialien, Tanks…
An die Arbeit – Schleifen und Lackieren der Wechselaufbaubrücke
Unsere gebrauchte, rostige Wechselaufbaubrücke brauchte einen Neuanstrich. Gut, dass wir von Anfang an eine riesige Motivation hatten, denn diese Arbeit möchte man kein zweites Mal machen. Das Schleifen mit der Flex und Drahtbürstenaufsatz bescherte uns Rost und Metallstaub im Gesicht, in der Nase, in den Haaren, im Auto, in der Dusche,…
Das Anstreichen mit einem Rostumwandler und das darauffolgende Lackieren waren da schon erträglicher. Wirklich cool wurde es dann mit den ersten Holzarbeiten.
Unsere eigenen 4 Wände entstehen – das Holzständerwerk
Anhand unserer “professionellen”, handgezeichneten Pläne ging’s ans Bauen des Ständerwerks. Eine kleine Herausforderung, da wir bereits alle Fenster, Türen und die verschiedenen Höhen fix und fertig einplanen mussten. Nach zahlreichen Rechenspielchen starteten wir schließlich mit dem Bau der einzelnen Teilwände. Für die Wände verwendeten wir keilverzinkte 4,5 x 7,5cm – Fichtenstaffeln, die wir miteinander verzapften und verschraubten.
Nachdem unsere 6 Teilwände fertig waren, ging es ans Aufstellen auf der Wechselaufbaubrücke. Aber nur fast. Denn unsere gebrauchte Wechselaufbaubrücke war ziemlich verzogen. So mussten wir diese erst einmal ausgleichen und in die Waage bringen. Eine zeitintensive und “kniescheibenaufreibende” Prozedur.
Auf der ausgeglichenen Ebene verlegten wir die Windbremsfolie. Und schlussendlich hoben wir die einzelnen Wände auf die, nun gerade, Wechselaufbaubrücke. Wände, Dachstreben, Ecken,… alles schlüpfte, mit unseren zuvor gefertigten Verzapfungen, perfekt ineinander – ein wahrer Genuss.
Wir verschraubten das Ganze und bauten auf jeder Wandseite und auf der Oberseite zusätzlich je zwei Diagonalen in Form eines “V” ein, um das Ständerwerk auszusteifen. Dann stand es da, der erste große Schritt war geschafft. Und mit ein bisschen Fantasie konnte man schon ein kleines Häuschen erkennen…
Und wie es mit unserem Tiny House-Bau weiterging, siehst du bald hier…